Unterwaldner, unser Magazin
Markt
04.10.2023
Eine kindliche Ungeduld liegt in der Luft, ich spüre und atme den Zuckermandeln-Duft. Markt, für heute bist du unser geliebter Gast, voller Vorfreude, was du uns wohl zu geben hast. Marktfahrer, ihr seid schon vertraute Gesichter, Stände aufbauen, früh brennen schon die ersten Lichter. Fleissige Hände, kernige Sprüche, Hand in Hand, lass sie zaubern, die vom Marktfahrer-Land. Marktleute, irgendwie Zeitzeugen aus alter Zeit, der billige Jakob und seine Hosenträger sind bereit. Jedesmal liegt ein Staunen über den Ständen, meine feine Zuckerwatte zergeht fast in den Händen. Schritt für Schritt werde ich durchgeschoben, links und rechts riesige, farbige Garderoben. Markt, so vielfältig und verführerisch ist dein Leben, würden meine Hände nicht an der Zuckerwatte kleben. Vertraute Stimmen auf allen tausend Seiten, grüss mir die Oma, ja ich werde es weiterleiten... Zwischen tausend Geschenken, und du mittendrin, ich muss doch noch zur Boutique von Evelyne hin.
Eine Art Olma Bratwurst, gut gebraten, eine halbe Tube Senf und viele Visitenkarten.
Meine Nachbarin, die Kaffeetante, behangen mit Tragtaschen, so lass sie doch ihr Magenbrot genüsslich naschen. Heute ist endlich im Dorf das Leben angekommen, dieser ereignisreiche Tag wird noch so gerne mitgenommen. Berg und Tal trifft sich heute wiedermal überall, bei einem Kräuterkaffee, weit weg von Haus und Stall. Jeder weiss das Neuste und dazu ein kräftiger Schnupf, die Kleinen üben sich heute beim kämpferischen Hosenlupf. Markt, wir lieben dich, du bist für alle da, der Weltenbummler Heiri und seine Hübsche aus Afrika. Exotisch lassen wir den heutigen Tag ausklingen, oder doch, über alles ein urchiges Jodellied singen - gutes Gelingen.
Kobi Barmettler-Daub
Das, was wir für möglich halten, ist ja schon da, sonst könnten wir das nicht für möglich halten, oder an das denken!
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